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Intelligenz (auf Basis eines Wertsystems)

Fähigkeit eines informationsverarbeitenden Systems S , ein in einem beliebigen, bestimmten Kontext homomorphes   Modell   M einer neuen, begrenzten oder unbegrenzten Umwelt U und ggf. seiner selbst (S + U) aufzubauen, und dieses gemäß eines von U in Bezug auf S gegebenen Wertsystems W so zu transformieren, daß in der Wechselwirkung von S + U in diesem Kontext gestellte Probleme P mittels dieses Modells optimal bzgl. des Wertsystems W gelöst werden können.
Ein Wert ist eine strukturierte Menge von vernetzten, u.U. skalierbaren Prädikaten, die je eine Reihe von Zustandsvariablen enthalten. Die Instanzierung dieser Variablen bedeutet einen gewissen Erfüllungszustand der Prädikate und damit Erzielungszustand von Werten des Wertsystems.
Der Vorgang dieser Modellbildung in der Wechselwirkung wird auch Kognition genannt - ein System, das diese Fähigkeit hat, ist ein kognitives System. Intelligenz ist nicht gleichbedeutend mit Bewußtsein, aber eine notwendige Bedingung dafür. Wir verwenden den Begriff der Homomorphie anstelle der Isomorphie , obwohl letztere in materialistischen Disziplinen oft für die Abbildung der sog. "objektiven Realität" durch das Bewußtsein beansprucht wird. Wir können aufgrund unseres polykontexturalen Ansatzes höchstens von beschränkter Isomorphie sprechen.

  1. Intelligenz kann man operationell, d.h. im Sinne einer Vorschrift, definieren
  2. Intelligenz reduziert Komplexität
  3. Intelligenz ohne Wertsystem ist unmöglich

Intelligenztests, ibs. der Turing-Test, sind wenig geeignet, Intelligenz festzustellen oder zu definieren, weil die Entscheidung Beobachter-definit und damit nicht objektiv ist. Heute beliebte Wissenstests oder der sog. Intelligenzquotient (IQ) haben mit Intelligenz gar nichts zu tun. Sie skalieren einen engen Bereich mehr oder weniger formal nachbildbarer Fähigkeiten oder leicht erlernbarer Wissenselemente.

Die heutige US-amerikanische Vermarktungs-AI (Artificial Intelligence) der großen "Brain"-Spezialisten zielt nun gerade auf den behavioristischen, subjektiven Beobachter ab, so daß der Eine Intelligenz, ein Anderer einen simplen Algorithmus feststellt, der mich lediglich wegen des schnellen Rechners in Erstaunen versetzt. Dies geschieht vorsätzlich, da eine nicht festlegbare Definition von Intelligenz die Phantasie bei ungebildeten Geldgebern weckt, die sonst ernüchtert ausbliebe.

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